Geschwächt zu sein heißt, auf das Nötigste zurückzufallen. Seit sechs Jahren begleite ich meine Mutter durch ihre Krebserkrankungen – durch Zeiten der Angst, durch kurze Momente der Erleichterung. Wenn der Körper nicht mehr mitkommt, wird die Welt klein. Dann kann schon ein Blick auf ein Bild von Natur wie ein frisches Atmen sein – fast so, als ob man selbst hinausgehen könnte.
In den Wartezimmern, zwischen Hoffen und Bangen, verschwinden die Geräusche des Alltags. Wichtig bleibt nur das Elementare: Nähe, ein Händedruck, ein Atemzug. Und immer wieder die Natur – selbst in ihrem Abbild. Sie erinnert an das, was uns trägt. Sie wird zum Hoffnungsspender, wenn alles unsicher ist, und macht spürbar, dass sie unsere eigentliche Lebensgrundlage ist.
Es ist auch das Sehnen nach etwas Natürlichem – weg von all den schwächenden Dingen wie Lärm, Staub, Dreck. Hin zu Klarheit, frischer Luft, einem leisen Grün. Einfache Bilder, die uns wieder in Verbindung bringen mit dem, was stärkt.